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Flow-Zustand: Mythos oder das wahre Geheimnis der Produktivität?

Von
Harald Vogl
Lesezeit lt. Script

Es gibt diese Tage, da fliegt die Zeit, du erledigst alles mühelos, und am Ende fühlst du dich wie der König oder die Königin der Produktivität. Die Wissenschaft nennt diesen Zustand „Flow“ oder „Flow State“ bzw. Flow-Zustand. Aber ist das nur ein fancy Begriff für „guten Tag gehabt“ oder wirklich das wahre Geheimnis für unerschöpfliche Produktivität? Und wie oft passiert das in der Realität? Tauchen wir ein und schauen uns an, ob der Flow-Zustand wirklich das ultimative Produktivitätselixier ist – oder nur ein weiterer Hype aus der Selbstoptimierungs-Fabrik.

Was ist der Flow-Zustand überhaupt?

Der Flow-Zustand ist der Moment, in dem du komplett in einer Aufgabe versinkst und alles um dich herum ausblendest. Es ist, als ob du in einer Art Zeitblase arbeitest, in der du mühelos vorankommst. Der Begriff „Flow“ wurde von Mihály Csíkszentmihályi (versuche mal, den Namen dreimal schnell hintereinander zu sagen) geprägt. Csíkszentmihályi beschreibt den Flow-Zustand als einen Zustand optimaler Konzentration, bei dem alles fließt – daher der Name „Flow.“

Was brauchst du, um in diesen Flow State zu kommen? Die Antwort ist simpel, zumindest theoretisch: eine klare Aufgabe, sofortiges Feedback und eine Balance zwischen Herausforderung und Fähigkeit. Ist die Aufgabe zu leicht, langweile ich mich. Ist sie zu schwer, gerate ich in Stress und schaue lieber Katzenvideos. Der Flow-Zustand hingegen tritt ein, wenn alles genau richtig ist. Klingt fast schon zu perfekt, um wahr zu sein, oder?

Die acht magischen Zutaten für den Flow-Cocktail

Laut Csíkszentmihályi braucht es für den perfekten Flow-Zustand acht entscheidende Elemente. Wenn du diese Zutaten zusammenbringst, bist du auf dem besten Weg, regelmäßig in den Flow State einzutauchen:

  1. Klare Ziele und sofortiges Feedback: Du weißt, was zu tun ist, und bekommst direkt Rückmeldung, ob du auf dem richtigen Weg bist.
  2. Volle Konzentration auf eine Sache: Multitasking? Fehlanzeige. Im Flow geht es um absolute Fokussierung.
  3. Balance zwischen Herausforderung und Fähigkeit: Die Aufgabe sollte fordernd sein, aber nicht so, dass du sie nicht meistern kannst.
  4. Gefühl der Kontrolle: Du hast alles im Griff – keine nervigen Unterbrechungen oder unerwarteten Schwierigkeiten.
  5. Verlust des reflektierenden Ich-Bewusstseins: Du denkst nicht mehr darüber nach, was du tust – du machst es einfach.
  6. Verändertes Zeitempfinden: Plötzlich ist Mittag, obwohl du erst vor fünf Minuten angefangen hast. So fühlt sich der Flow an.
  7. Verschmelzung von Handlung und Bewusstsein: Du wirst eins mit der Aufgabe. Das klingt jetzt vielleicht etwas nach Esoterik, aber es beschreibt dieses Gefühl ziemlich gut.
  8. Autotelische Erfahrung: Du machst es nicht wegen der Belohnung, sondern weil die Tätigkeit selbst Freude bereitet.

Das sind die Bausteine, die dir helfen, in den Flow-Zustand zu kommen. Aber wie oft kriegen wir das im Alltag wirklich hin?

Flow vs. konzentriertes Arbeiten: Klingt gleich, ist es aber nicht

Viele Menschen verwechseln den Flow-Zustand mit dem Konzept des „konzentrierten Arbeitens“ oder „Deep Work.“ Klar, beide beinhalten, dass du dich auf eine Sache fokussierst. Aber während der Flow ein Zustand ist, der dich fast mühelos in deine Arbeit eintauchen lässt, ist konzentriertes Arbeiten eher wie ein Workout für dein Gehirn – anstrengend, aber befriedigend. Im Flow verschwimmen die Stunden, während du beim Deep Work jeden Schritt bewusst wahrnimmst.

Wenn du im Flow bist, gleitet die Arbeit an dir vorbei, fast wie von selbst. Beim konzentrierten Arbeiten hingegen zwingst du dein Gehirn, sich über eine längere Zeit auf eine kognitive Herausforderung zu fokussieren. Beide Zustände haben ihre Vorzüge – aber mal ehrlich: Der Flow-Zustand fühlt sich einfach besser an.

Die Vorteile des Flow-Zustands für Körper und Geist (und ja, auch für den Chef)

Jetzt mal ehrlich: Wer möchte nicht gerne mehr Flow-Zustand in seinem Leben? Abgesehen davon, dass es sich großartig anfühlt, bringt der Flow State auch eine ganze Reihe handfester Vorteile mit sich. Auch du kannst Flow erleben – und dein Chef wird’s lieben (wenn er’s nicht gleich für Esoterik hält). Hier ein paar Benefits, die dich begeistern könnten:

  • Weniger Stress und Angst: Während du im Flow State bist, gibt es keinen Platz für negative Gedanken oder Sorgen, wie „Was, wenn das nicht klappt?“. Du machst es einfach. Dein Gehirn ist so damit beschäftigt, die Aufgabe zu erledigen, dass du für Stress einfach keine Zeit hast.
  • Mehr Kreativität: Der Flow-Zustand ist ein Booster für deine Kreativität.Ideen fließen nur so aus dir heraus, und du findest Lösungen, ohne groß darüber nachzudenken und alles fühlt sich wie das perfekte Brainstorming an.
  • Erhöhte Leistung: Studien zeigen, dass Menschen im Flow-Zustand effizienter arbeiten und bessere Ergebnisse erzielen. Kein Wunder – im Flow bist du voll und ganz bei der Sache.
  • Erfüllung und Zufriedenheit: Flow ist der Zustand, in dem du dich richtig gut fühlst, weil du etwas Bedeutendes tust. Du bist nicht nur produktiv, sondern hast auch das Gefühl, dass es einen Sinn hat. Am Ende des Tages fühlst du dich erfüllt. Keine Ahnung, was dein Gehirn da macht, aber es funktioniert.
  • Spaß bei der Arbeit: Klingt fast zu schön, um wahr zu sein, aber ja: Im Flow State macht Arbeit wirklich Spaß! Du weißt, warum du das machst, und es fühlt sich richtig gut an.

So kommst du in den Flow-Zustand (Ja, auch während der Arbeit)

Du fragst dich jetzt wahrscheinlich: „Okay, das klingt alles super, aber wie komme ich in diesen Flow-Zustand?“ Keine Sorge, ich hab da ein paar Tipps für dich, die dir helfen können, in den Flow State zu gelangen – und das nicht nur einmal im Jahr:

  1. Finde die richtige Balance zwischen Herausforderung und Fähigkeit: Die Aufgabe darf nicht zu einfach sein, sonst wirst du dich langweilen. Aber auch nicht so schwer, dass du gleich aufgibst. Es ist wie beim Leveln in einem Videospiel – du willst gefordert werden, aber ohne das Gefühl, dass du gleich gegen den Endboss antrittst.
  2. Setze klare Ziele: Ohne ein klares Ziel wirst du nie im Flow-Zustand landen. Du musst genau wissen, was du erreichen willst. Sonst driftest du ab wie ein Luftballon im Wind.
  3. Eliminiere Ablenkungen: Nichts killt den Flow schneller als eine WhatsApp-Nachricht mit „Guck mal, was der Hund gerade macht!“ Schalte alles aus, was dich stören könnte. Je ruhiger die Umgebung, desto tiefer der Flow.
  4. Multitasking? Nein, danke: Flow-Zustand und Multitasking vertragen sich ungefähr so gut wie Pommes und Schlagsahne. Du musst dich auf eine Sache konzentrieren, sonst bleibt der Flow auf der Strecke.
  5. Zwing dich nicht: Du kannst den Flow-Zustand nicht erzwingen. Manchmal klappt es, manchmal eben nicht. Mach dir keinen Druck – wenn’s heute nicht fließt, versuch’s einfach morgen nochmal.
  6. Mach, was du liebst: Flow entsteht oft bei Tätigkeiten, die dir Spaß machen. Wenn du eine Aufgabe richtig gerne erledigst, hast du automatisch eine höhere Chance, in den Flow-Zustand zu kommen.

Flow-Zustand in der Praxis: Ein paar Beispiele

Der Flow-Zustand ist kein exklusives Phänomen für Künstler, Athleten oder Erleuchtete.  Tatsächlich kannst du in fast allen Lebensbereichen in den Flow kommen. Hier ein paar Beispiele, wo du den Flow-Zustand erleben kannst:

  • Flow bei der Arbeit: Endlich mal eine Aufgabe, die Spaß macht und es gibt diesen Moment, in dem du so tief in ein Projekt eintauchst, dass du die Zeit vergisst. Plötzlich ist der Tag vorbei und du fragst dich: „Wo sind die letzten vier Stunden geblieben?“ Das ist der Flow State.
  • Flow im Sport: Ob Marathon oder Yoga – du bist so drin, dass du nur noch den nächsten Schritt siehst und alles andere ausblendest. Läufer beschreiben den „Runner’s High,“ bei dem sie fast mühelos laufen und komplett in der Bewegung aufgehen. Genau das ist der Flow-Zustand.
  • Flow in der Kunst: Ob du nun malst, schreibst oder Musik machst – der Flow kann auch hier eintreten. Du bist so in den kreativen Prozess vertieft, dass du alles um dich herum vergisst und plötzlich ist das Kunstwerk fertig und du fragst dich: „Wann hab ich das alles gemacht?“
  • Flow in der Meditation: Auch bei meditativen Praktiken kannst du in den Flow kommen. Dein Geist wird leer, deine Gedanken sind weg, und du bist vollkommen im Hier und Jetzt. Klingt ziemlich zen, oder?

Tools und Techniken, um deinen Flow zu optimieren

In der modernen Welt der Produktivität gibt es für fast alles ein Tool – warum also nicht auch für den Flow-Zustand? Hier sind ein paar digitale Helferlein, die dir dabei helfen können, in den Flow zu kommen und Ablenkungen auszuschalten:

Mac

  • Focus@Will: Musik, die extra dafür designt wurde, um deine Konzentration zu steigern. Angeblich bringt sie dein Gehirn in den perfekten Flow.
  • Cold Turkey: Sperrt alles, was dich ablenkt – von sozialen Medien bis hin zu nervigen Webseiten.

Windows

  • FocusMe: Blockiert Webseiten und Apps, die dich aus dem Flow reißen könnten. Du kannst deine Ablenkungen in den Hintergrund verbannen, während du im Flow-Zustand deine Aufgaben abarbeitest.
  • RescueTime: Überwacht, wie du deine Zeit nutzt, und zeigt dir auf, wo deine Flow-Killer lauern. So kannst du sie gezielt ausschalten und wieder in den Flow State kommen.

iOS und Android

  • Forest: Eine clevere App, bei der du virtuelle Bäume pflanzt, während du fokussiert arbeitest. Gehst du jedoch auf dein Handy, stirbt der Baum – eine Motivation, das Handy wegzulegen und im Flow zu bleiben!
  • Freedom: Blockiert störende Webseiten und Apps auf deinem Handy, damit du dich nicht ablenken lässt. Die Freiheit, sich voll und ganz dem Flow-Zustand hinzugeben, liegt nur einen Knopfdruck entfernt.

Linux

  • SelfControl: Dieses Open-Source-Tool ist perfekt, um Webseiten zu blockieren, die dich vom Flow abhalten. Du stellst einfach eine Liste der Seiten ein, die dich stören, und sperrst sie für eine bestimmte Zeit – fertig ist dein Flow-Schutzschild.
  • Pomodone: Ein Pomodoro-Tracker, der dir hilft, deine Zeit in fokussierte Blöcke zu unterteilen. Ideal, um deinen Flow in kleinen, gut durchdachten Schritten aufrechtzuerhalten.

Flow-Zustand bei der Arbeit: Kann Notion und Todoist helfen?

Natürlich dürfen die Evergreens der Produktivitäts-Tools, Notion und Todoist, in dieser Diskussion nicht fehlen. Notion ist dein digitaler Super-Organizer, der dir hilft, klare Strukturen für deine Arbeit zu schaffen. Und wie wir schon gelernt haben: klare Ziele sind ein Muss, um in den Flow-Zustand zu kommen! Ein gut organisiertes Notion-Dashboard kann dir die mentalen Blockaden aus dem Weg räumen und dich freier und fokussierter arbeiten lassen.

Todoist, auf der anderen Seite, unterstützt dich dabei, deine To-Do-Liste zu managen und Prioritäten zu setzen. Diese klaren Vorgaben und der Überblick über deine Aufgaben helfen dir, den Flow zu finden. Klar, beide Tools können dich nicht direkt in den Flow-Zustand katapultieren, aber sie schaffen die nötigen Voraussetzungen, indem sie dir den Kopf freimachen und dir Struktur geben. Sobald du alles im Griff hast, kann der Flow ganz von selbst kommen.

Fazit: Flow – Ein Mythos oder der wahre Schlüssel zur Produktivität?

Jetzt mal ehrlich: Der Flow ist kein Mythos. Aber er ist auch kein magisches Einhorn, das durch deinen Arbeitsalltag galoppiert und alle Probleme löst. Wenn du die richtigen Bedingungen schaffst – klare Ziele, weniger Ablenkungen und ein Fokus auf die Dinge, die dir Spaß machen – kann Flow zu deinem täglichen Begleiter werden. Aber wie bei allem im Leben: Geduld ist der Schlüssel. Du kannst nicht jeden Tag im Flow sein, aber wenn du die Grundlagen beachtest, stehen die Chancen gut, dass du immer öfter in diesen Zustand kommst.

Wenn du dir klar machst, dass der Flow-Zustand auch ein Stück weit von den richtigen Bedingungen abhängt – wie der passenden Herausforderung, einem klaren Ziel und der Minimierung von Ablenkungen – stehen deine Chancen gut, immer öfter in den Flow zu kommen. Also, Schluss mit dem ständigen Multitasking und den ständigen E-Mail-Benachrichtigungen. Schaffe die Basis für den Flow State und erlebe, wie sich deine Produktivität (und dein Spaß an der Arbeit) steigern.

Und selbst wenn nicht: Du hast wenigstens gelernt, wie du dich selbst besser organisierst und wie du es schaffst, mit weniger Stress durch den Tag zu kommen. Wenn das kein Fortschritt ist, dann weiß ich auch nicht.

Checkliste: Die wichtigsten Flow-Faktoren auf einen Blick

  • Setze klare, erreichbare Ziele
  • Schaffe ein ablenkungsfreies Umfeld
  • Nutze Tools zur Ablenkungsminimierung (Cold Turkey, FocusMe, Freedom)
  • Vermeide Multitasking und konzentriere dich auf eine Aufgabe
  • Suche nach einer Aufgabe, die dir Freude bereitet
  • Lass den Flow-Zustand auf natürliche Weise entstehen – erzwinge ihn nicht

Wichtige Studien und Ressourcen zum Thema Flow

Harald Vogl
Pupinko Gründer