Disclaimer: Dieser Artikel könnte Spuren von Zynismus und bitterem Humor enthalten. Empfohlen für langjährige Apple-Fans mit stabiler Herzfrequenz.
Die Ausgangslage: "Wir helfen gerne, aber nur wenn wir nicht helfen müssen."
Apple und ich – das ist wie eine 30-jährige Ehe. Man kennt sich, man liebt sich, man weiß aber auch genau, wo der andere nervt. Diese Ehe besteht aus glänzenden Geräten, die jedes Jahr ein bisschen glänzender werden, und einem Aktienkurs, der mich durch alle Widrigkeiten immer wieder zur Versöhnung verführt. Aber was passiert, wenn ausgerechnet der Apple Support den Zauber dieser langjährigen Beziehung auf die Probe stellt? Spoiler: Man lernt, Geduld zu haben. Viel Geduld.
AppleCare+ – Verwirrung inklusive
Als ich vor einiger Zeit mal wieder meine Apple Abonnements prüfte, stellte ich fest, dass eines der Geräte dort einen sich selbst verlängernden Plan zu haben schien. Auf der Suche nach der Abdeckung meiner anderen Geräte fand ich zwar reguläre Pläne, aber keine Option, diese zu verlängern, oder auf ein “Abo” umzustellen. Ich dachte mir, das ist doch ein Klacks! Schließlich ist Apple für seine nahtlose Integration und einfache Bedienung bekannt. Weit gefehlt. Man sollte denken, dass es wie ein kleiner Klick in der „Einstellungen“-App ist. Stattdessen begann eine Stunde voller Warten, Umleitungen und am Ende – Ratlosigkeit.
Denn laut Apple gibt es zwei einfache Schritte, um die Abdeckung für ein Gerät zu verlängern:
- Warte, bis deine Abdeckung abläuft. Logisch, oder?
- Warte noch ein bisschen mehr. Denn erst wenn du wirklich ohne Schutz bist, darfst du die Verlängerung aktivieren. Aber nicht früher. Auf gar keinen Fall!
Dabei ist die Hilfe-Seite so hilfreich wie eine Service-Hotline in der Steinzeit: "Möglicherweise können Sie Ihre Abdeckung verlängern." Möglicherweise? Hallo, ich rede hier nicht von einem Lotteriespiel, sondern von einem bezahlten Service, Apple!
Die Support-Odyssee – Teil I: Die falsche Abteilung, aber der richtige Frust
Also dachte ich mir: „Ruf einfach den Support an, die werden dir schon weiterhelfen!“ – Tja, Pustekuchen. Nach einer erträglichen Wartezeit landete ich bei einer freundlichen Dame, deren Akzent ich irgendwo zwischen Südpol und Mars einordnen würde. Sie war super nett, erklärte mir geduldig jeden nicht zielführenden Schritt, den ich schon kannte, und versuchte letztendlich, die sogenannte Vertragsabteilung zu kontaktieren, denn eigentlich sei sie ja für technische Themen zuständig. Es war ein bisschen wie stille Post: Während ich wartete, hörte ich sie im Hintergrund tippen. Nach einigen Minuten der Stille erhielt sie wohl eine Antwort und versuchte mir zu übermitteln, was man ihr zugetragen hatte – eine Lösung war das jedenfalls nicht. Das Ganze wiederholte sich noch dreimal, bis wir beide im Grunde aufgaben.
Wollte diese Vertragsabteilung denn tatsächlich mit mir sprechen? Nein, natürlich nicht. Die Abteilung ist so gut versteckt wie das geheime Rezept für Coca-Cola – nur die Eingeweihten dürfen da ran. Am Ende stand ich genau da, wo ich vorher war: In einer Warteschleife der Ungewissheit.
Die Support-Odyssee – Teil II: Ein Service, der keiner ist
Während meines Gesprächs kam ich nicht umhin, die Absurdität dieses Supports zu hinterfragen. Es ist fast, als hätte Apple eine eigene Abteilung, die nur dazu da ist, Kunden freundlich abzuweisen. Man wird mit einem Lächeln vertröstet, das man sogar durch das Telefon spürt: „Wir helfen Ihnen gerne weiter, aber nur, wenn Sie wirklich keine Hilfe brauchen.“
Schließlich musste ich die unangenehme Wahrheit akzeptieren: AppleCare+ lässt sich nur dann verlängern, wenn ich es erstmal auslaufen lasse. Klingt logisch, oder? Und wer kommt auf die Idee, dass Kunden vielleicht nahtlosen Schutz wünschen könnten? Das ist wahrscheinlich genauso revolutionär wie der USB-C-Anschluss am iPhone 15.
Apple, wo ist der alte Glanz geblieben?
Ich erinnere mich an die Zeiten, in denen Apple nicht nur mit Design, sondern auch mit Support glänzte. Man fühlte sich umsorgt, man wurde als wertvoller Kunde behandelt – als jemand, der seit 30 Jahren immer wieder in Apples Schatztruhe greift, um das neueste Juwel zu erwerben. Und jetzt? Jetzt muss ich hoffen, dass eine Verlängerung „möglicherweise“ möglich ist. Danke, Apple, danke für diesen Fortschritt.
Die große Ironie dabei: Während ich hier meine Zeit verschwende, fliegen die Apple-Aktien nach oben. Die Performance an der Börse ist um Längen besser als die des Supports. Vielleicht sollte ich einfach bei den Aktien bleiben und die Geräte ignorieren.
Apple-Fanboy im Zwiespalt: Aktien hui, Support pfui
Ja, ich bin ein Apple-Fanboy. Ja, ich ertrage vieles, was andere längst in die Arme von Android und Windows treiben würde. Aber warum muss es an so banalen Dingen scheitern? Bin ich wirklich zu anspruchsvoll, wenn ich erwarte, dass ein simpler Vorgang wie die Verlängerung eines Service-Plans reibungslos abläuft? Oder ist das der Preis, den man zahlt, wenn man sich mit dem reichsten Konzern der Welt einlässt?
Während ich hier sitze und in die Weiten des Apple-Kosmos starre, frage ich mich: „Bin ich wirklich so alt geworden, oder ist es Apple, das alt geworden ist?“ Früher war man stolz darauf, Apple zu benutzen. Heute ist man froh, wenn man eine AppleCare+ Verlängerung ohne einen Nervenzusammenbruch übersteht.
Warum es dennoch schön ist, dass es AppleCare+ überhaupt noch gibt
Und jetzt, wo ich mich so richtig in Rage geschrieben habe, muss ich doch ein bisschen nachdenken – denn eigentlich sollte ich doch froh sein, dass AppleCare+ überhaupt verlängert werden kann. Das war ja früher überhaupt nicht möglich! Und ich weiß noch genau, wie ich damals nach Ablauf des ursprünglichen AppleCare-Plans für mein geliebtes Gerät bibbernd hoffte, dass es nicht ausgerechnet jetzt den Geist aufgibt.
Mittlerweile hat Apple – vielleicht ja auch aus Einsicht – erkannt, dass eine Verlängerung für viele Kunden attraktiv ist. Aber wie immer bei Apple ist es nicht ganz so einfach und pauschal, wie es sich anhört. Es könnte auch sein, dass ich am Ende ohne Verlängerung dastehe, denn je nach Gerät ist es Glückssache, ob der Schutz tatsächlich verlängert wird. Diese Unklarheit macht das Ganze nicht gerade einfacher.
Die unterschiedlichen Verlängerungsmöglichkeiten – eine Lotterie des Supports?
Ein Beispiel: Mein treues, fast schon in den Ruhestand gehörendes MacBook Pro aus 2018 verlängert sich jedes Jahr aufs Neue, ganz automatisch – ohne, dass ich mich daran erinnern kann, jemals dafür das Kreuzchen gesetzt zu haben. Vielleicht habe ich damals einen Geheimbund-Pakt mit Tim Cook persönlich abgeschlossen, aber ich wüsste nicht mehr, wie oder wann.
Und dann sind da meine zwei jüngeren MacBooks, die, wie es scheint, das automatische Verlängern nicht so draufhaben. Bei denen muss ich am Ende der Laufzeit „bitten“ und hoffen, dass sich der Schutz nochmal gnädig verlängert – wie im Casino: „Kommen Sie schon, noch eine Runde…“
Und was ist mit den iPhones und iPads? Der Monatsplan, der für mobile Geräte verfügbar ist und sich automatisch verlängert, klingt doch nach einer genialen Lösung, oder? Damit hätte ich für all meine Geräte – vom kleinsten iPhone bis zum größten MacBook – einen Schutz, der mich nicht bei jedem Ablaufdatum in Schweiß ausbrechen lässt. Wäre das nicht ein gutes Geschäft für Apple? Ein verlässliches Abo-Modell, das ich kaum bemerke, aber immer wieder still meinen Obolus entrichte? Klingt nach einer Win-Win-Situation, aber wie immer: „Es ist kompliziert.“
Fazit: Verlängern oder verlängert werden?
Am Ende bleibt mir nur die Hoffnung. Die Hoffnung, dass ich nach dem Auslaufen meiner Abdeckung wirklich verlängern kann. Die Hoffnung, dass ich dann den Support nicht erneut bemühen muss. Und die Hoffnung, dass diese Ungewissheit eines Tages verschwindet – so wie die Klinkenbuchse am iPhone. Sobald es soweit ist, werde ich diesen Artikel sicher aktualisieren.
Checkliste für zukünftige AppleCare+ Verlängerer:
- Warte, bis deine AppleCare+ Abdeckung abgelaufen ist. Das ist der einzige Moment, in dem Apple dich ernst nimmt.
- Nutze den Selbst-Service auf dem Gerät oder über die Support-App. Da wird es dir vielleicht gnädigerweise erlaubt, dich weiter abzusichern.
- Nicht beim Support anrufen. Du verlierst wertvolle Lebenszeit, die du nie wieder zurückbekommst.
- Geduld mitbringen. Viel Geduld. Denn auch wenn es um Apple geht: Nicht alles funktioniert immer so nahtlos wie auf dem letzten Keynote-Event präsentiert.
- Überprüfe deine bisherigen Geräteverträge. Vielleicht hat sich ein Gerät stillschweigend automatisch verlängert, ohne dass du es gemerkt hast. Überraschungen inklusive!
Na, hat es dir gefallen? Dann nimm dir die Zeit, die ich verschwendet habe, und schreib mir deine Meinung! Oder besser noch: Versuche selbst, deine AppleCare+ Abdeckung zu verlängern und berichte mir von deinen Abenteuern.