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Deep Work vs. Multitasking: Gibt es einen klaren Gewinner?

Foto von
Bruce Mars
Frau Mit Brille am Schreibtisch, die auf ihr Handy sieht
Von
Harald Vogl
Lesezeit lt. Script

Es gibt zwei Lager in der Welt der Produktivität: Diejenigen, die sich mit fünf offenen Tabs, einer halb gegessenen Banane und 100 WhatsApp-Nachrichten brüsten (Multitasker) – und die anderen, die wie Zen-Mönche stundenlang fokussiert an einer Aufgabe arbeiten (Deep Workers). Aber wer gewinnt am Ende das Rennen um höchste Produktivität und geistige Gesundheit?

Was ist eigentlich Deep Work?

Cal Newport hat mit seinem Buch „Deep Work“ das Konzept salonfähig gemacht. Im Kern bedeutet es, tief fokussierte, ungestörte Arbeitsphasen zu haben, in denen man so richtig in den Flow kommt. Das klingt doch fast zu schön, um wahr zu sein, oder? Endlich mal keine Ablenkung durch piepsende Smartphones oder Kollegen, die Kaffee und Klatsch als Lebenselixier sehen.

Aber die Realität sieht oft anders aus: Du startest motiviert, doch schon nach 10 Minuten klingelt das Handy oder jemand fragt dich nach deiner Meinung zu der neuen Kaffeesorte im Büro. Der Fokus ist dahin.

Multitasking: Der Schreibtisch-Jongleur

Auf der anderen Seite haben wir das Multitasking – das Chamäleon der Produktivität. Multitasker glauben, dass sie durch das Jonglieren mehrerer Aufgaben gleichzeitig effektiver sind. Sie schreiben E-Mails, während sie nebenbei an einer Excel-Tabelle arbeiten und noch den halben Nachmittag damit beschäftigt sind, YouTube-Videos zu schauen – natürlich rein beruflich.

Klingt nach einem Alleskönner? Wissenschaftler sind sich einig: Multitasking ist der Weg, den Stresslevel ins Unendliche zu treiben und die Konzentration dauerhaft zu schädigen. Kurz gesagt: Dein Gehirn kann zwar viele Bälle gleichzeitig in die Luft werfen, aber es lässt sie auch alle wieder fallen – nur in Zeitlupe.

Die Wissenschaft hinter Deep Work

Studien zeigen, dass das menschliche Gehirn nicht für Multitasking gemacht ist. Jeder Task-Wechsel kostet Zeit und Energie. Für die Wiederaufnahme einer komplexen Aufgabe nach einer Ablenkung braucht man im Schnitt 23 Minuten. Rechne das mal hoch, wenn du 10 verschiedene Dinge pro Stunde anfängst. Da bleiben höchstens 3 Minuten reine „Arbeitszeit“ übrig – wenn überhaupt.

Deep Work hingegen stärkt das Gehirn. Es bringt dich in einen Zustand der Hyperkonzentration, der nicht nur die Produktivität steigert, sondern dir auch erlaubt, komplexe Probleme schneller und besser zu lösen.

Deep Work im Alltag: Die Stolpersteine

Klingt super? Ist es auch, aber Deep Work in die tägliche Routine einzubauen, ist leichter gesagt als getan. Die Welt verlangt von uns, ständig erreichbar zu sein. E-Mails beantworten, Anrufe entgegennehmen, Kollegen bespaßen – alles will gleichzeitig erledigt werden. Hier ein paar klassische Stolpersteine, die Deep Work erschweren:

  • Das Smartphone: Die größte Produktivitätsbremse. Alle 5 Minuten poppt irgendeine Nachricht auf.
  • Kollegen im „Smalltalk-Modus“: Das absolute No-Go, wenn du versuchst, konzentriert zu arbeiten.
  • Eigenmotivation: Es ist schwer, die Disziplin aufzubringen, um mehrere Stunden am Stück fokussiert zu bleiben.

Multitasking: Die geheime Superkraft?

Gibt es überhaupt etwas Positives an Multitasking? Nun ja, in bestimmten Situationen kann es nützlich sein. Kleinere, weniger anspruchsvolle Aufgaben (wie E-Mails checken oder Kopieren) lassen sich gut nebenbei erledigen. Aber für komplexere Tätigkeiten ist Multitasking eher kontraproduktiv. Es kann das Gefühl von „viel erledigt“ vermitteln, ohne dass wirklich etwas von Substanz dabei herauskommt.

Deep Work: Wie man es meistert (und auf Mac, Windows & Co. umsetzt)

Deep Work ist kein Hexenwerk, aber es braucht Planung. Hier ein paar Tipps, wie du es richtig angehst – egal auf welcher Plattform:

  • Mac: Nutze den „Nicht stören“-Modus, um Benachrichtigungen zu blockieren. Apps wie „Focus@Will“ oder „Freedom“ helfen dir, Ablenkungen zu minimieren.
  • Windows: Hier sind Tools wie „Cold Turkey“ oder „Focus Booster“ nützlich. Auch der „Fokus-Assistent“ in den Systemeinstellungen kann dir helfen, störungsfrei zu arbeiten.
  • iOS & Android: Nutze die „Bildschirmzeit“-Funktion, um die Zeit mit bestimmten Apps zu beschränken. „Forest“ oder „Focus Keeper“ sind perfekte Begleiter für Deep Work.
  • Linux: Auch hier gibt es Tools wie „Tomato“, um nach dem Pomodoro-Prinzip zu arbeiten und Störungen zu minimieren.

Gibt es auch Tools wie Notion und Todoist?

Notion und Todoist sind keine klassischen Deep Work Tools, aber sie können dir helfen, deine Aufgaben zu strukturieren und einen klaren Arbeitsplan zu erstellen. Mit Notion kannst du ganze Projekte übersichtlich organisieren und dir fokussierte Arbeitsblöcke planen. Todoist bietet dir die Möglichkeit, Aufgaben klar zu priorisieren und Deadlines zu setzen – ebenfalls perfekt für fokussiertes Arbeiten.

Deep Work vs. Multitasking: Ein Fazit

Deep Work ist der klare Gewinner, wenn es um Produktivität geht. Es braucht zwar Übung, um den Fokus langfristig zu halten, aber die Resultate sprechen für sich: Mehr Konzentration, bessere Arbeitsergebnisse und weniger Stress. Multitasking hingegen ist ein nettes „Gimmick“, das in kleinen Dosen funktioniert, aber auf lange Sicht eher ausbremst als beschleunigt.

Checkliste: Deep Work vs. Multitasking – auf einen Blick

  • Deep Work:
    • Bessere Konzentration
    • Mehr Output in weniger Zeit
    • Weniger Stress und bessere Problemlösungsfähigkeiten
    • Bedarf Disziplin und Planung
  • Multitasking:
    • Geeignet für kleine, unbedeutende Aufgaben
    • Steigert kurzfristig das Gefühl der Produktivität
    • Führt zu mehr Stress und schlechteren Ergebnissen bei komplexen Aufgaben
    • Gehirn nicht dafür ausgelegt

Nützliche Links:

Harald Vogl
Pupinko Gründer